Übertragung von Krankheiten
Was den Zeckenstich gefährlich macht, sind Krankheiten, die während der Blutaufnahme übertragen werden können. Die Zecken beherbergen virale, bakterielle und parasitäre Erreger in ihren Speicheldrüsen, die während dem Stich in die Wunde eingespritzt werden, und somit das Wirtstier oder den Menschen befallen können.
Borreliose oder Lyme-Krankheit
Borellien sind kleine, längliche und schraubenförmig gewickelte Bakterien, die im Menschen zu verschiedenen Krankheitsbildern führen können. Die ersten Krankheitszeichen treten wenige Tage nach dem Zeckenstich auf und zeigen sich häufig als eine örtliche Entzündung der Haut, das so genannte „Erythema migrans“ oder die „wandernde Röte“. Damit verbunden können grippeähnliche Symptome auftreten. Es ist jedoch gut möglich, dass diese ersten Symptome nur schwach ausgeprägt sind, und somit gar nicht bemerkt werden. Wochen bis Monate nach der Ansteckung können erneut Krankheitssymptome auftreten. Typisch sind dabei Entzündungen der Gelenke (vor allem Kniegelenke), des Nervensystems (Hirnhaut- und/oder Hirnentzündung, Gesichtsnerven), in seltenen Fällen auch des Herzens (Herzrhythmusstörungen). Wird die Krankheit im jetzigen Stadium nicht richtig erkannt und behandelt, kann es zu irreversiblen chronischen Schäden wie Arthrose, Hautveränderungen oder Persönlichkeitsveränderungen kommen.
Zeckenenzephalitis
Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist viral bedingt und hat ihren Namen aufgrund des saisonalen Auftretens der Erkrankung erhalten. Es handelt sich um grippeartige Beschwerden (ca. 1-2 Wochen nach dem Zeckenstich) wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen, die in der Regel nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Die meisten Patienten bauen eine Immunität auf und sind anschliessend ein Leben lang geschützt. Ungefähr 10 von 100 Patienten können sich jedoch nicht genügend gegen das Virus schützen und durchleben eine zweite, sehr gefährliche Krankheitsphase, bei der es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem kommt. Eine Behandlung ist schwierig und zielt vor allem darauf, die Beschwerden zu lindern, denn eine direkte Bekämpfung der Viren ist kaum möglich.
Ist der Hund gefährdet?
Da Hunde durch den Zeckenstich ebenfalls mit den genannten Erregern in Kontakt kommen, stellt sich die Frage, ob sie auch die gleichen Krankheitsbildern entwickeln wie der Mensch. Es kann vorweg genommen werden, dass Hunde nicht sehr anfällig sind und somit die Erkrankungen auch selten auftreten.
FSME beim Hund wird nur vereinzelt beschrieben. Dabei können ebenfalls Symptome einer Hirnhautentzündung festgestellt werden, wobei allerdings die Diagnosestellung sehr schwierig ist. In den wenigen dokumentierten Fällen wurde FSME erst nach dem Tod der Hunde diagnostiziert.
Weit häufiger wird die Ansteckung von Hunden mit Borrelien diskutiert und beschrieben. Allerdings muss auch hier hervorgehoben werden, dass ca. 95% der Hunde eine natürliche Resistenz gegen diese Erreger aufweisen und nicht an Borreliose erkranken. Verdachtsfälle ergeben sich bei Unwohlsein, fehlendem Appetit und allgemein bei Leistungsschwäche und apathischem Verhalten. Wichtig ist dabei, dass sie mit einem nicht allzu weit zurückliegenden Zeckenbefall in Verbindung gebracht werden können. Auch hier ist es jedoch sehr schwierig, eine eindeutige Diagnose zu stellen.
Vorbeugende Massnahmen
Für Hunde existiert, im Gegensatz zum Menschen, keine registrierte FSME-Impfung. Dafür ist, im Gegensatz zum Menschen, seit einigen Jahren eine Impfung gegen Borrelien für Hunde auf dem Markt. Diese, manchmal fälschlicherweise als „Zeckenimpfung“ bezeichnete Impfung, schützt nicht gegen die Zecken, sondern gegen die von ihnen übertragenen Bakterien. Der Erfolg dieser Impfung wird jedoch kontrovers diskutiert, denn die Impfung schützt nicht gegen alle Borrelien gleich gut. Zudem sind die Hunde vielfach bereits natürlicherweise geschützt und eine Impfung bringt keinen zusätzlichen Nutzen. Vorsicht ist geboten, wenn Hunde sich bereits mit dem Erreger angesteckt haben. Es wurden einige Fälle beschrieben, in welchen eine bestehende Infektion sich nach der Impfung verschlimmert hat und die Hunde dann tatsächlich an Borreliose erkrankt sind. Eine sorgfältige Untersuchung der Hunde vor der Impfung durch den Tierarzt/die Tierärztin ist daher eine Notwendigkeit.
Wie beim Menschen kann auch beim Hund eine Borreliose mit Antibiotika behandelt werden.
Schutz vor Zecken
Zecken sind geduldige Tierchen und warten Wochen, Monate, ja sogar Jahre bis ein Wirt an ihrem Busch oder Grashalm vorbeistreift und sie sich an ihm festhalten können. Sie befinden sich kaum mehr als 1m über dem Boden. Daher gilt auch die Empfehlung, sich bei Spaziergängen im Wald mit langen Hosen und hohem Schuhwerk gegen die Zecken zu wappnen.
Für Hunde existiert eine Vielzahl an Präparaten (Halsbänder, Spot on-Produkte oder Kautabletten), die einen gewissen Schutz vor Zecken bieten. Da sehr viele individuelle Erfahrungen gemacht werden, lohnt es sich, mehrere Produkte auszuprobieren und das für den eigenen Hund am besten geeignete auszuwählen. Zu empfehlen sind sicher Präparate, die die Zecken bereits vor dem Stechen abtöten, da somit die Übertragungswahrscheinlichkeit massiv gesenkt werden kann.
Dazu noch eine Anmerkung: Von den Borrelien ist bekannt, dass diese erst nach einigen Stunden bis Tagen von der Zecke auf den Wirt übertragen werden. In diesem Fall macht es Sinn, die Zecken so schnell als möglich zu entfernen, denn je länger sie Blut saugt, umso grösser ist die Übertragungswahrscheinlichkeit. Leider trifft dies nicht auf das FSME-Virus zu. Dieses kann bereits zu beginn des Stiches übertragen werden. Wenn also von vornherein verhindert wird, dass die Zecken ihre Mundwerkzeuge in die Haut stecken können, so ist dies sicher ein gutes Argument für ein Präparat, das die Zecken so schnell als möglich abtötet.
Wie kann eine Zecke entfernt werden?
Die Mundwerkzeuge der Zecken sind mit Widerhaken versehen. Zudem produzieren sie eine Art Zement, um sich fest in der Haut verankern zu können. Es gilt daher, die Zecken sorgfältig aus der Stichstelle zu entfernen. Am besten verwendet man eine Pinzette oder spezielle Zeckenhacken/zangen, mit welchen man die Zecken direkt am Hautansatz ergreift. Ein leichtes Drehen nach links und rechts lockert die Verankerung, danach können sie senkrecht aus der Haut gezogen werden. Es kann an der Einstichstelle zu einer kleinen Rötung und/oder Verdickung kommen, was innerhalb kurzer Zeit verschwindet.
Zecken können an verschiedene Labors eingesandt werden, um abzuklären, ob sie Träger der Borreliose oder dem FSME-Virus sind. Allerdings ist eine Untersuchung recht teuer.
Reisen – importierte parasitäre Krankheiten
Hunde werden von ihren Besitzern zunehmend auf Auslandreisen mitgenommen, so dass die Kleintier-Reisemedizin an Bedeutung gewinnt. Insbesondere nach Rückreisen aus Südeuropa, den Subtropen oder Tropen können Hunde mit exotischen Parasiten infiziert sein. Die höchsten Risiken bestehen bei importierten Hunden, welche zunehmend organisiert eingeführt werden. Hauptüberträger dieser „Reisekrankheiten“ sind Zecken und Stechmücken. Fragen sie unbedingt ihren Tierarzt vor Reiseantritt in Risikoländern nach der geeigneten Reiseprophylaxe.
Was den Zeckenstich gefährlich macht, sind Krankheiten, die während der Blutaufnahme übertragen werden können. Die Zecken beherbergen virale, bakterielle und parasitäre Erreger in ihren Speicheldrüsen, die während dem Stich in die Wunde eingespritzt werden, und somit das Wirtstier oder den Menschen befallen können.
Borreliose oder Lyme-Krankheit
Borellien sind kleine, längliche und schraubenförmig gewickelte Bakterien, die im Menschen zu verschiedenen Krankheitsbildern führen können. Die ersten Krankheitszeichen treten wenige Tage nach dem Zeckenstich auf und zeigen sich häufig als eine örtliche Entzündung der Haut, das so genannte „Erythema migrans“ oder die „wandernde Röte“. Damit verbunden können grippeähnliche Symptome auftreten. Es ist jedoch gut möglich, dass diese ersten Symptome nur schwach ausgeprägt sind, und somit gar nicht bemerkt werden. Wochen bis Monate nach der Ansteckung können erneut Krankheitssymptome auftreten. Typisch sind dabei Entzündungen der Gelenke (vor allem Kniegelenke), des Nervensystems (Hirnhaut- und/oder Hirnentzündung, Gesichtsnerven), in seltenen Fällen auch des Herzens (Herzrhythmusstörungen). Wird die Krankheit im jetzigen Stadium nicht richtig erkannt und behandelt, kann es zu irreversiblen chronischen Schäden wie Arthrose, Hautveränderungen oder Persönlichkeitsveränderungen kommen.
Zeckenenzephalitis
Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist viral bedingt und hat ihren Namen aufgrund des saisonalen Auftretens der Erkrankung erhalten. Es handelt sich um grippeartige Beschwerden (ca. 1-2 Wochen nach dem Zeckenstich) wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen, die in der Regel nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Die meisten Patienten bauen eine Immunität auf und sind anschliessend ein Leben lang geschützt. Ungefähr 10 von 100 Patienten können sich jedoch nicht genügend gegen das Virus schützen und durchleben eine zweite, sehr gefährliche Krankheitsphase, bei der es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem kommt. Eine Behandlung ist schwierig und zielt vor allem darauf, die Beschwerden zu lindern, denn eine direkte Bekämpfung der Viren ist kaum möglich.
Ist der Hund gefährdet?
Da Hunde durch den Zeckenstich ebenfalls mit den genannten Erregern in Kontakt kommen, stellt sich die Frage, ob sie auch die gleichen Krankheitsbildern entwickeln wie der Mensch. Es kann vorweg genommen werden, dass Hunde nicht sehr anfällig sind und somit die Erkrankungen auch selten auftreten.
FSME beim Hund wird nur vereinzelt beschrieben. Dabei können ebenfalls Symptome einer Hirnhautentzündung festgestellt werden, wobei allerdings die Diagnosestellung sehr schwierig ist. In den wenigen dokumentierten Fällen wurde FSME erst nach dem Tod der Hunde diagnostiziert.
Weit häufiger wird die Ansteckung von Hunden mit Borrelien diskutiert und beschrieben. Allerdings muss auch hier hervorgehoben werden, dass ca. 95% der Hunde eine natürliche Resistenz gegen diese Erreger aufweisen und nicht an Borreliose erkranken. Verdachtsfälle ergeben sich bei Unwohlsein, fehlendem Appetit und allgemein bei Leistungsschwäche und apathischem Verhalten. Wichtig ist dabei, dass sie mit einem nicht allzu weit zurückliegenden Zeckenbefall in Verbindung gebracht werden können. Auch hier ist es jedoch sehr schwierig, eine eindeutige Diagnose zu stellen.
Vorbeugende Massnahmen
Für Hunde existiert, im Gegensatz zum Menschen, keine registrierte FSME-Impfung. Dafür ist, im Gegensatz zum Menschen, seit einigen Jahren eine Impfung gegen Borrelien für Hunde auf dem Markt. Diese, manchmal fälschlicherweise als „Zeckenimpfung“ bezeichnete Impfung, schützt nicht gegen die Zecken, sondern gegen die von ihnen übertragenen Bakterien. Der Erfolg dieser Impfung wird jedoch kontrovers diskutiert, denn die Impfung schützt nicht gegen alle Borrelien gleich gut. Zudem sind die Hunde vielfach bereits natürlicherweise geschützt und eine Impfung bringt keinen zusätzlichen Nutzen. Vorsicht ist geboten, wenn Hunde sich bereits mit dem Erreger angesteckt haben. Es wurden einige Fälle beschrieben, in welchen eine bestehende Infektion sich nach der Impfung verschlimmert hat und die Hunde dann tatsächlich an Borreliose erkrankt sind. Eine sorgfältige Untersuchung der Hunde vor der Impfung durch den Tierarzt/die Tierärztin ist daher eine Notwendigkeit.
Wie beim Menschen kann auch beim Hund eine Borreliose mit Antibiotika behandelt werden.
Schutz vor Zecken
Zecken sind geduldige Tierchen und warten Wochen, Monate, ja sogar Jahre bis ein Wirt an ihrem Busch oder Grashalm vorbeistreift und sie sich an ihm festhalten können. Sie befinden sich kaum mehr als 1m über dem Boden. Daher gilt auch die Empfehlung, sich bei Spaziergängen im Wald mit langen Hosen und hohem Schuhwerk gegen die Zecken zu wappnen.
Für Hunde existiert eine Vielzahl an Präparaten (Halsbänder, Spot on-Produkte oder Kautabletten), die einen gewissen Schutz vor Zecken bieten. Da sehr viele individuelle Erfahrungen gemacht werden, lohnt es sich, mehrere Produkte auszuprobieren und das für den eigenen Hund am besten geeignete auszuwählen. Zu empfehlen sind sicher Präparate, die die Zecken bereits vor dem Stechen abtöten, da somit die Übertragungswahrscheinlichkeit massiv gesenkt werden kann.
Dazu noch eine Anmerkung: Von den Borrelien ist bekannt, dass diese erst nach einigen Stunden bis Tagen von der Zecke auf den Wirt übertragen werden. In diesem Fall macht es Sinn, die Zecken so schnell als möglich zu entfernen, denn je länger sie Blut saugt, umso grösser ist die Übertragungswahrscheinlichkeit. Leider trifft dies nicht auf das FSME-Virus zu. Dieses kann bereits zu beginn des Stiches übertragen werden. Wenn also von vornherein verhindert wird, dass die Zecken ihre Mundwerkzeuge in die Haut stecken können, so ist dies sicher ein gutes Argument für ein Präparat, das die Zecken so schnell als möglich abtötet.
Wie kann eine Zecke entfernt werden?
Die Mundwerkzeuge der Zecken sind mit Widerhaken versehen. Zudem produzieren sie eine Art Zement, um sich fest in der Haut verankern zu können. Es gilt daher, die Zecken sorgfältig aus der Stichstelle zu entfernen. Am besten verwendet man eine Pinzette oder spezielle Zeckenhacken/zangen, mit welchen man die Zecken direkt am Hautansatz ergreift. Ein leichtes Drehen nach links und rechts lockert die Verankerung, danach können sie senkrecht aus der Haut gezogen werden. Es kann an der Einstichstelle zu einer kleinen Rötung und/oder Verdickung kommen, was innerhalb kurzer Zeit verschwindet.
Zecken können an verschiedene Labors eingesandt werden, um abzuklären, ob sie Träger der Borreliose oder dem FSME-Virus sind. Allerdings ist eine Untersuchung recht teuer.
Reisen – importierte parasitäre Krankheiten
Hunde werden von ihren Besitzern zunehmend auf Auslandreisen mitgenommen, so dass die Kleintier-Reisemedizin an Bedeutung gewinnt. Insbesondere nach Rückreisen aus Südeuropa, den Subtropen oder Tropen können Hunde mit exotischen Parasiten infiziert sein. Die höchsten Risiken bestehen bei importierten Hunden, welche zunehmend organisiert eingeführt werden. Hauptüberträger dieser „Reisekrankheiten“ sind Zecken und Stechmücken. Fragen sie unbedingt ihren Tierarzt vor Reiseantritt in Risikoländern nach der geeigneten Reiseprophylaxe.